Rückenschmerzen Training bei Problemen mit der Bandscheibe?

Rückenschmerzen Training bei Problemen mit der Bandscheibe?

Autsch! Wenn es an den Bandscheiben immer wieder zwickt und zwackt, dann geht es erst mal zum Arzt. Gut so. Aber: Sie sollten auch selbst etwas tun. Denn nur Bewegung wird Ihnen langfristig helfen.

23.08.2018David Abankwa, Hamburg

Rückenschmerzen gelten als Leiden Nr.1 in der westlichen Welt. Fast jeder von uns kennt sie. Irgendwann nervt der ständig wiederkehrende Schmerz so sehr, dass der Weg zum Orthopäden führt. Der soll es dann richten. Möglichst schnell, bitte! Aber mal ehrlich: Kann einem lädierten Rücken langfristig allein dadurch geholfen werden, dass eine andere Person etwas für einen macht? Meist ist das nicht so. Sie müssen auch selber etwas tun.

23 Bandscheiben sind im Spiel

Wenn Rückenschmerzen etwas mit den Bandscheiben zu tun haben, denkt man häufig zunächst an die Lendenwirbelsäule. Komplett falsch ist das auch gar nicht. Denn tatsächlich sitzt dort auch eine Bandscheibe. Doch insgesamt besitzt die Wirbelsäule des Menschen 23 Bandscheiben.

Die Mär vom gallertartigen Kern

Bandscheiben sehen im Querschnitt ungefähr so aus wie eine rohe, aufgeschnittene Zwiebel. Sie besteht aus vielen Fasern, die durch Faserringe voneinander getrennt sind. Allerdings findet sich weit und breit kein „gallertartiger Kern“, wie so oft in Abbildungen und Literatur beschrieben. Die geleeartige Masse, die bei Bandscheibenvorfällen in Schilderungen so gerne „rausflutscht“, gibt es nur bei Säuglingen und Kleinkindern ­– danach dominieren die Kollagenfasern!

Des Pudels Kern: Pufferflüssigkeit

Die Bandscheibe besitzt etwa zwei Prozent elastische Fasern. Wenig, könnte man meinen, aber diese zwei Prozent entsprechen der Zahl, die auch die Haut hat. Dadurch erhält auch jede Bandscheibe ein gewisses Maß an Verformbarkeit. Die Grundsubstanz der Bandscheibe besitzt eine starke negativ elektrische Ladung. Diese ermöglicht es, Wasser, die „Pufferflüssigkeit“, sehr fest zu binden.

Drücken, Ziehen, Drehen...

Und an genau dieser Stelle wird es spannend: Die negative elektrische Ladung ist nämlich die Grundvoraussetzung dafür, tagsüber möglichst lange und viel Pufferflüssigkeit zu binden. Und diese so wichtige Spannung wird nur durch Bewegung der Fasern aufrechterhalten. Die Devise heißt also: Drücken, Ziehen, Drehen...Ganz egal, Hauptsache Bewegung!

Akutes LWS-Syndrom

Trockene Bandscheiben, aus denen beispielsweise im Büro beim Sitzen binnen zehn Minuten schon ein Großteil der Pufferflüssigkeit entrinnt, sind schlecht verformbar und können Risse bekommen. Dann sind sie noch etwa so viel wert wie ein Wasserbett mit einem Loch: Irgendwann kommt es zum Defekt, dem großen Knall oder fachlich ausgedrückt dem „akuten Lumbago/LWS Syndrom“!

Macht mich also eine Schmerztablette fit, eine Spritze oder das Liegen auf dem Sofa, wenn die Ursache meiner Beschwerden eine zu trockene, weil zu wenig bewegte, Bandscheibe ist? Die Antwort ist einfach: Nein!

Nichts als Kompensation

Kann ich „den Rücken stärken“, indem ich mich im Fitnessstudio an ein Gerät nach dem anderen setze und mit Stützen und Polstern alles Erdenkliche tue, damit mein Rücken sich nicht bewegt? Hilft Muskeltraining für Muskelfasern unterforderten Bandscheibenfasern? Nein! Denn es kompensiert zunächst nur die ursächliche Problematik, wodurch der Betroffene manchmal wertvolle Zeit für die richtigen Maßnahmen verliert.

Die beste Prävention

Solange man also kein klassischer Bandscheibenpatient mit nervaler Ausfall- oder Ausstrahlungssymptomatik ist, und einem abends „nur“ der Rücken weh tut, ist die Empfehlung klar: ein abwechslungsreiches, am besten persönlich angeleitetes und ausgewogenes Training. Dies sollte Ihrer aktuellen Tagesform entsprechen. So sieht die beste Prävention aus. Dazu gehören kann ein systematisches Rückentraining, Wirbelsäulengymnastik, und andere gezielte, systematische Trainingsformen. 

Moment mal!

Dabei gilt natürlich: Alles, wobei oder wonach Sie Beschwerden haben, muss korrigiert, reduziert oder vielleicht ganz weggelassen werden. In jedem Training findet sich auch mal eine Übung, die einem nicht gut tut. In diesem Fall dann sollte ein guter Trainer umgehend Abhilfe in Form einer Regression, einer sanfteren Form der Übung, oder einer  Alternativübung anbieten.

Stellen Sie oder der Trainer eine Verschlechterung der Ausgangsproblematik fest, ist es also wichtig, hierauf angemessen zu reagieren. Zum Beispiel kann es helfen, wenn der Trainer auf sein Netzwerk von Kollegen zugreift. Er kann sich Rat und Anregungen holen. Und natürlich kann die Schlussfolgerung auch heißen: Eine andere Trainingsart bei einem hierauf spezialisierten Trainer wäre eventuell hilfreicher.

Den wichtigsten Schritt zur Besserung haben Sie aber schon getan: Sie beschäftigen sich mit der Thematik und sind selber aktiv. Nun ist der Weg zum ersten Training nicht mehr weit. Sie schaffen das!

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Über den Autor

David Abankwa
David Abankwa ist Physiotherapeut, Heilpraktiker für Physiotherapie und Personal Trainer. Seit 1998 arbeitet er sowohl im Leistungssport als auch in der Reha-er war auch für die HSV Bundesligisten verantwortlich. Er arbeitet in seinem "Studio Abankwa" und mobil stets eng mit Kunden und Kooperationsärzten zusammen, um ein interdisziplinäres Paket anbieten zu können. Seine Schwerpunkte liegen im Funktional Training und der Physiotherapie , welche im Personal Training oftmals verbunden werden.

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David Abankwa ist Physiotherapeut, Heilpraktiker für Physiotherapie und Personal Trainer. Seit 1998 arbeitet er sowohl im Leistungssport als auch in der Reha-er war auch für die HSV Bundesligisten verantwortlich. Er arbeitet in seinem "Studio Abankwa" und mobil stets eng mit Kunden und Kooperationsärzten zusammen, um ein interdisziplinäres Paket anbieten zu können. Seine Schwerpunkte liegen im Funktional Training und der Physiotherapie , welche im Personal Training oftmals verbunden werden....

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