Zäumen wir das Pferd doch einmal von hinten auf. Was der Begriff Work-Life-Balance meint, das wird an seinem Gegenteil sehr deutlich. Gerät nämlich das Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben dauerhaft aus der Balance, so kann das für die betroffenen Menschen dramatische Folgen haben. Schon fast selbstredend geht es hierbei in aller Regel um eine Schieflage zu Gunsten – oder besser: zu scheinbaren –Gunsten des Jobs.
Wenn es „eng“ wird mit all den Anforderungen und dem Zeitdruck unseres modernen, rasend schnellen und hoch-digitalisierten Lebens, dann machen wir oft zuerst Abstriche im Privaten. Und das kann auf lange Sicht verdammt ungesund werden. Ungesund in vielfacher Hinsicht: für unseren Körper, unseren Geist, unsere Familie und unsere Beziehungen zu Freunden.
Ein Personal Trainer mit dem Schwerpunkt Work-Life-Balance wird Ihnen schnell auf den Zahn fühlen, um festzustellen, wo Sie mit Ihrem Gleichgewicht stehen. Wie wichtig ist Ihnen der Job? Wie wichtig ist die Familie? Wie viel Zeit bleibt für Freunde und Sport? Können Sie regelmäßig und gesund essen? Wenn Sie Alkohol trinken, wie regelmäßig, wie viel und aus welchen Gründen? Können Sie sich abends gut entspannen?
All diese Fragen wird ein Personal Trainer mit Ihnen klären und Strategien entwickeln, an den richtigen Rädern zu drehen. Dazu gehören auch Themen, die eher etwas mit der ganz persönlichen Lebensphilosophie zu tun haben. Welche Ziele haben Sie im Leben? Haben Sie diese Ziele im Allgemeinen auch im Blick oder verlieren Sie das Wesentliche aus den Augen, weil Ihnen die Arbeit schlichtweg über den Kopf steigt?
Ein Personal Trainer wird Ihnen ganz praktische Tipps geben, wie Sie zum Beispiel durch Routinen regelmäßig genug Bewegung in Ihr Leben einbauen. Wie Sie trotz engem Timing, Kantine oder Fast-Food-Läden in der Umgebung für eine vernünftige Ernährung sorgen können. Er weiß, weshalb Sie in Ihrem Schlafzimmer auf Tablets und Laptops verzichten sollten – ein Grund dafür: Sie leuchten mit dem sogenannten Blue Light und das stört die Melatonin-Produktion, die unseren Schlaf regelt. Wenn mit einem Personal Trainer Ihr Leben wieder ins Lot gekommen ist, dann hat sich sein durchschnittliches Honorar von 75 bis 150 Euro pro Stunde doch wirklich gelohnt.
Welche Bedeutung die zunehmende Überlastung von Arbeitnehmern gesamtgesellschaftlich erreicht hat, zeigt auch eine Forderung von Arbeitsministerin Andrea Nahles. Gemeinsam mit den Gewerkschaften plädierte sie 2014 für eine Anti-Stress-Verordnung am Arbeitsplatz. Ein deutliches Signal.
Weniger Stress im Job, davon profitiert auch der Arbeitgeber. Und das nicht allein aufgrund der geringeren Ausfälle durch Krankschreibungen. Weniger gestresste Arbeitnehmer sind auch weniger gereizt, konzentrierter und kreativer. Das wissen auch Personalleiter und holen sich zunehmend Berater und Coaches zur Seite. Immer mehr Unternehmen sorgen für eine „digitale Hygiene“, ist doch die ständige Erreichbarkeit dank Mobiltelefon und eMails eine Ursache der wackligen Work-Life Balance.
Die Telekom beispielweise stellt ihre internen Mail-Server für Arbeitnehmer nach Dienstschluss ab: um 21 Uhr oder 6:30 Uhr keine eMails mehr vom Chef und am Wochenende schon gar nicht – damit kann schon mal eine Menge Stress wegfallen. Ein Blick in die USA zeigt, in welche Richtung die Reise gehen kann: Die ersten großen Unternehmen und Konzerne richten „Nap Rooms“ ein – Räume für das Nickerchen zwischendurch.
Ein Nickerchen im Büro, das mag albern klingen, aber auch hierin sind sich die Experten einig: Ein vernünftiges Pensum von Schlaf ist Voraussetzung für dauerhafte Gesundheit. Kein „nice to have“, sondern ein „must“. Was wiederum ein „vernünftiges Pensum“ ist, wird die meisten verblüffen: Experten fordern acht bis neun Stunden täglich! Keine sieben und auch keine sechs.
Ein paar Beispiele, wohin dauerhafter Schlafmangel – und der gehört sehr häufig zu einer schlechten Work-Life-Balance – führen kann: Wer fünf Stunden und weniger pro Nacht schläft, dessen Risiko frühzeitig zu sterben, steigt um 15 Prozent! Die Ursachen reichen von Erkrankungen wie Herzinfarkten, Schlaganfällen, Diabetes und Fettleibigkeit bis zu Verkehrsunfällen. Zwei Wochen sechs Stunden Schlaf pro Nacht entsprechen einer Leistungseinbuße von 24 Stunden ohne Schlaf ("The Sleep Revolution", Ariana Huffington). Wer kann da noch im Job kluge Entscheidungen treffen und zuhause aufmerksam und liebevoll mit Familie und Freunden umgehen? Von Tinitus, Hörsturz und anderen sehr weit verbreiteten Folgen von Stress ganz zu schweigen...
Ein Blick in die Statistiken zeigt, woran wir am häufigsten „kranken“, wenn es um Arbeitsunfähigkeitstage geht. Jahr für Jahr sind unter den top drei Gründen die psychischen Erkrankungen. Im Wettlauf miteinander befinden sich Depressionen und Burnout. Wobei das geistige und körperliche Ausbrennen bis zur tiefen Erschöpfung nach dem internationale Diagnoseschema ICD10 keine eigenständige Erkrankung ist, sondern eine Zusatzdiagnose. Doch unter dem Strich sind es diese Erkrankungen, die unserer Fantasie von einer beliebig steigerbaren Leistungsfähigkeit einen dicken, fetten Strich durch die Rechnung machen.
Nun wäre es schlichtweg falsch, Burnout und Depressionen einzig mit einer aus dem Ruder gelaufenen Work-Life-Balance in Verbindung zu bringen. Aber, dass häufig eine enge Verbindung zwischen einem im wahrsten Sinne des Wortes “kranken“ Verhältnis von Arbeits- und Privatleben auf der einen Seite und auf der anderen ernsten Erkrankungen wie diesen besteht, darin sind sich die meisten Experten einig.
Wer also das Gefühl hat, es stimmt nicht mehr wirklich mit den Prioritäten in seinem Leben, der kann mit einem Personal Trainer für Work-Life-Balance wieder für einen gesunden Ausgleich in seinem Leben sorgen.
Text: Dr. Kai Kaufmann
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