Gesunde Ernährung Eis schlemmen ohne schlechtes Gewissen

Gesunde Ernährung Eis schlemmen ohne schlechtes Gewissen

Wussten Sie, dass sich im Eis Aromen mit Schimmelpilzen und Sägespänen tummeln? Und dass GESUNDES Eis zu machen, nicht mehr als drei Minuten dauert ...?

23.05.2015Andrea Ege, Hamburg

Eis gibt es in den verschiedensten Farben und Geschmacksrichtungen. Sogar Gemüseeis wie etwa Broccoli gibt es. Unsere Lust auf Eis hat meist einen nervigen Begleiter: das schlechte Gewissen. Meist geht es dabei um Kalorien, Zucker und Fett. Eis hat aber noch andere Inhaltsstoffe die wesentlich bedenklicher sein können. Dabei geht es auch, ohne Leib und Seele zu schaden. Aber zunächst einmal ein Blick darauf, was so alles drinnen steckt im üblichen Eis. 

Schokoladeneis: Die Zutatenliste

Als Beispiel für eine Zutatenliste soll hier ein einfaches Schokoladeneis herhalten. Zunächst sollte man wissen, dass die Reihenfolge der Zutaten die Menge der jeweiligen Inhaltsstoffe widerspiegelt. Ganz oben steht immer, wovon am meisten enthalten ist. Für Schokoladeneis sieht das meist so aus: entrahmte Milch, Glucose-Fructose-Sirup, Molkenerzeugnis, Zucker, Pflanzenfett, Sahne, fettarmer Kakao, Kakaomasse, Emulgator (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren, E476, E442), Kakaobutter, Stabilisatoren, Butterfett, Aroma, Farbstoff.  Das klingt erst einmal kryptisch. Was also bedeuten diese Angaben im Detail?

Entrahmte Milch

Bei einem traditionell hergestellten Eis erwartet man 30 bis 40 Prozent Sahneanteil. Doch heute findet man kaum noch ein Speiseeis, in dem Sahne vorkommt. Wenn doch, so wird es marketingmäßig als mit „Sahne verfeinert“ angepriesen. Enthalten sind lediglich zwei bis acht Prozent.

Stattdessen verwendet man Milch. Entrahmte Milch bedeutet, sie wurde für einige Sekunden auf 140 Grad erhitzt, um Keime abzutöten. Leider gehen dabei auch die meisten Nährstoffe (Vitamine, Mineralien, etc.) verloren. Anschließend wird sie in einem Schleuderverfahren auf den nötigen Fettgehalt eingestellt.

Molkenerzeugnis

Industriell verarbeitete Molke besteht zu 94 Prozent aus Wasser und hat mit einem Milchprodukt wenig zu tun. „Molkereierzeugnis“ ist keine eindeutige Bezeichnung, aus der auf die Art des Lebensmittels geschlossen werden kann. Auch als Klassenname im Sinne der Lebensmittelinformationsverordnung ist der Begriff „Molkereierzeugnis“ nicht zulässig. (Quelle Lebensmittelklarheit Verbraucherzentrale)

Glucose-Fructose-Sirup

Wir Menschen lieben Süßes. Deshalb würde man in der Herstellung von Eis auch Zucker verwenden. Selbst der ist jedoch zu teuer. Deshalb nutzen Hersteller lieber den günstigeren Glucose-Fructose-Sirup. Und davon eine ganze Menge. Ein Eis besteht bis zu 25 Prozent daraus. Diese klebrige Mischung kann Auswirkungen auf unseren Stoffwechsel haben und der süße Geschmack lässt uns häufiger zu selben Geschmacksrichtungen greifen und beeinflusst unsere weitere Ernährung im Tagesverlauf. Wir essen also insgesamt größere Mengen, häufiger und süßer. Wer tiefer in dieses Thema einsteigen möchte, der sollte sich einmal mit einem Personal Trainer in Verbindung setzen, dessen Schwerpunkte folgende sein können: Ganzheitliche Gesundheitsberatung, Ernährungsberatung, Gewichtsreduzierung, Food-Coaching oder Gewichtsmanagement. Die meisten Personal Trainer für Fitness kennen aber auch gute Tipps aus diesen Feldern. 

Fettanteil

Nach traditioneller Art erwartet man Sahnefett in einem Eis. Die meisten Eissorten enthalten jedoch den Begriff Pflanzenfett. Hier gibt es qualitativ deutliche Unterschiede und aus bisherigen Veröffentlichungen über Lebensmittelkontrollen ist bekannt, dass es sich hierbei meist um eine sehr schlechte Qualität handelt.

Zusätze: X mal E

Da Eis ein Fertigprodukt ist, sind für seine Herstellung auch mehr oder weniger künstliche Lebensmittelzusatzstoffe nötig – Emulgatoren wie die Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (E471). Die Herkunft ist meist ungewiss. Oft werden sie aus (Gen-)Soja hergestellt. Genfreien Soja gibt es auf dem Weltmarkt fast nicht mehr und wäre hier eine sehr teure Variante.

E476 ist ein weiterer gern in der Eisproduktion eingesetzter Emulgator. Er ist noch nicht lange von der EU zugelassen. Er steht allerdings im Verdacht, die Durchlässigkeit der Darmwand zu verändern sowie zu einer Vergrößerung von Leber und Nieren zu führen (Quelle: Assessment of the Carcinogenic Potential of Polyglycerol Polyricinoleate (PGPR) in Rats and Mice). Deshalb darf er nur in bestimmte Lebensmittel gemischt werden. Auch E476 kann gentechnisch hergestellt werden.

E442, ebenfalls ein Emulgator: Er darf nur in Schokoladenerzeugnissen und in begrenzten Mengen eingesetzt werden, da er andernfalls zur Übersäuerung und zu Irritationen im Verdauungstrakt führen kann.

Aromen

Bei dem Begriff Aromen liest man meist den Zusatz „natürlich“. Doch das bedeutet nur, dass das Aroma aus irgendeinem natürlichen Stoff hergestellt wurde. Ein Paradebeispiel ist das „natürliche“ Erdbeeraroma, das zwar nach Erdbeere schmeckt, aber von Schimmelpilzen gewonnen wurde,  die in einer Fabrik auf Sägespänen gehalten werden. Weil Sägespäne sowie Schimmelpilze “natürlich“ sind, darf das betreffende Aroma als natürliches Aroma bezeichnet werden. Vanilleeis kommt z.B. problemlos ohne Vanilleschote aus. Es wird mit synthetischem Vanillin produziert oder kann biotechnologisch aus Zuckerrüben hergestellt werden.

Hier geht es einzig und allein um den Preis. Aromen sind billig im Gegensatz zu frischen Beeren oder gar der echten Vanille.

Das typische Eis

Wenn wir also glauben, ein Eis zu essen, dann essen wir in Wirklichkeit gezuckertes und aromatisiertes nicht näher definiertes Pflanzenfett kombiniert mit entrahmter Milch. Damit sich Fett und fettfreie Milch überhaupt mischen lassen, sind Emulgatoren und Stabilisatoren unverzichtbar.

Dass das Eis dann auch schön locker und luftig schmeckt, kommt nicht von ungefähr. Ein herkömmliches Eis enthält bis zu 47 Prozent Luft. Auf der Verpackung steht also beispielsweise, dass darin 2500 Milliliter Eis seien. Wenn man dann das Eis zu Hause wiegt, stellt man fest, dass man nur 1.300 Gramm gekauft hat. Fast die Hälfte des Eisvolumens ist also Luft. Die braucht es, wenn minderwertige Zutaten (Wasser, Glukose-Fruktose-Sirup, Pflanzenfett, etc.) verwendet werden und am Ende ein cremiges Ergebnis herauskommen soll.

Wenn das Eis dann noch mit Besonderheiten wie Gebäckstückchen, Crispies, Biskuits oder Ähnlichem ausgestattet ist, so liefert es natürlich auch Weizenstärke, Eiklar sowie weitere Zucker-, Emulgator- und Stabilisatoren. Ein vermeintlich „natürliches“ Beispiel hierfür ist das Haselnusseis.

Die Lebensmittelindustrie verwendet keine gemahlenen Haselnüsse. Diese sind nicht lange haltbar und technisch nur schwer zu handhaben. Hier wird Haselnussaroma und Haselnussmark verwendet. Das hört sich naturbelassen an, besteht aber leider nicht nur aus Haselnüssen, sondern zum größten Teil aus Zucker. Als Emulgator kommt (Gen-)Sojalecithin zum Einsatz.

Viel Fett und Luft

So also sehen die „Zutaten“ von Schokoladeneis meist aus. Dabei geht es auch anders. Beispiel Heidelbeereis: Heidelbeeren, Kokosmilch, Mandelmuss –mehr braucht es nicht. Denn ein gesundes Eis besteht aus nur wenigen Grundzutaten: gefrorene Früchte, frisch gepresster Orangensaft oder Mandelmilch, Datteln, Mandelmus und echter Vanille. Alle diese Zutaten werden basisch verstoffwechselt und versorgen mit bioverfügbaren Nährstoffen. Selbstverständlich kann man auch mit anderen Früchten experimentieren wie z. B. mit Erdbeeren, Bananen, Heidelbeeren, Aprikosen. Es spricht auch nichts dagegen, einmal mit Minze, Basilikum, Kakaopulver oder Schokoladenstücken zu verfeinern. Das Ergebnis ist ein frischfruchtiges und leicht verdauliches Eis, das auch unsere Kinder lieben.

Rezept: Heidelbeereis

Zubereitungszeit für Heidelbeereis: drei Minuten.

400 g Heidelbeeren frisch oder tiefgefroren (zuckerfrei!), 2 EL Mandelmus (Bioladen), 100-150ml Kokosmilch. Achtung: Zutatenliste! Sie sollte nur Kokos und Wasser enthalten.

Die frischen Heidelbeeren über Nacht in die Tiefkühltruhe legen. Wenn Sie gefrorene Heidelbeeren haben, können Sie direkt loslegen.

Geben Sie die Heidelbeeren zusammen mit dem Mandelmus und 100 ml Kokosmilch in einen Mixer. Wir empfehlen die Bianco Mixer ( https://www.bianco-power-shop.com/ ). Alternativ geht auch ein Pürierstab). Mixen Sie nun alle Zutaten solange bis eine cremige Masse entsteht. Servieren und fertig!

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Über die Autorin

Andrea Ege
Hallo! Ich bin Andrea Ege, Teil der Redaktion bei Personalfitness.de und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten, nützlichen Tipps, hilfreichen Hintergründen, spannenden Neuigkeiten, kurz: nach allem, was unsere Personal Trainer für wichtig halten und gerne an ihre Kunden weitergeben wollen. Ach ja, und manchmal haue ich auch selbst in die Tasten … Sportliche Grüße, Andrea
Personal Trainer Andrea Ege

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