Stress bekämpfen Wie Dauerstress krank macht

Stress bekämpfen Wie Dauerstress krank macht

Gestresst ist doch jeder mal, oder? Klar, aber Dauerstress ist eine andere Nummer: Welche Symptome Alarm-Signale sind und was vor einem Burnout schützen kann.

08.09.2016Diana Hochgräfe, Hamburg

Wie oft sind wir unter Zeitdruck und rennen gehetzt durch die Gegend? Leben nur nach der Uhr? Sind ständig erreichbar – für die Familie, den Chef, unsere Freunde? Ein Überfluss an Informationen strömt tagtäglich in unser Leben. Mit kurzen Momenten von Stress kommen wir meist klar. Doch wenn Körper und Geist nach Wochen und Monaten großer Belastung überfordert sind und schlapp machen, kann es zu chronischen Erkrankungen kommen. Zunehmend verlieren wir dabei den Kontakt zu uns selbst und sehen nicht mehr, was uns wirklich wichtig ist im Leben.

Herzrasen und Schweißausbrüche

Oft beobachten wir uns selber nicht mehr aufmerksam.  Nehmen unseren Wunsch nach einem grundsätzlichen geistigen und körperlichen Wohlbefinden nicht ernst. Denn das wird immer schwieriger, je länger Belastungen und Druck anhalten. Haben Sie Probleme einzuschlafen oder durchzuschlafen, sind Sie tagsüber unruhig oder leiden unter Schweißausbrüchen? Haben Sie vielleicht Herzrasen, klagen über Konzentrationsprobleme oder Kopfschmerzen? Sind Sie häufiger kurzatmig, Ihr Puls ist ständig erhöht oder haben Sie ohne scheinbaren Grund Angstgefühle? Hat sich vielleicht Ihr Essverhalten verändert oder haben Sie einen erhöhten Harndrang? All dies können Anzeichen für chronischen Stress sein.

Reflex aus der Urzeit

Stress ist ein Reflex aus der Urzeit. Bei einem verdächtigen Geräusch, einem Rascheln im Busch, musste man schnell, und das heißt: instinktiv, reagieren: Freund, Beute oder Feind, wer versteckt sich da? Das Stammhirn entscheidet: ruhig bleiben, angreifen oder weglaufen?

Droht Gefahr, kommt es zur Ausschüttung von Stresshormonen (Adrenalin, Cortisol). Adrenalin erhöht den Puls und Blutdruck und Cortisol schüttet Zucker aus. Glykogen (Speicherform des Zuckers) wird aus der Leber und den Muskeln freigesetzt. Die Gefäße in den Beinen werden weiter, damit dort mehr Blut zirkulieren kann, um schneller flüchten oder angreifen zu können. Augen und Ohren sind deutlich aktiver aufgrund der hohen Durchblutung. Alle Funktionen, die wir nicht brauchen, werden heruntergefahren oder eingestellt.

Das Stammhirn entscheidet sich im Zweifelsfall immer für Gefahr, um auf Nummer sicher zu gehen – also folgt eine instinktive Reaktion. Das Großhirn mag realisieren, dass eigentlich keine Gefahr vorhanden ist, das Stammhirn jedoch nicht.

Eustress und Disstress

Man unterscheidet zwei Arten von Stress, den Eustress, also den „gesunden“ bzw. positiven Stress, und den Disstress, den negativen Stress.

Eustress motiviert zum Tun und die Konzentrationsfähigkeit ist dabei noch erhalten. Im Eustress befinden wir uns, solange wir etwas gerne tun, auch wenn es anstrengend ist. Disstress bedeutet, permanent unter Stress bzw. Druck zu stehen. Was früher Flucht oder Angriff provozierte, kann heute Straßenverkehr, Handys, Chef oder anderes sein.

Wichtig für den Übergang vom Eu- zum Disstress bzw. chronischem Stress ist, wie ich eine Situation auf Dauer bewerte! Man wird gegen Stress nicht resistent, da der instinktive Schutzmechanismus sonst nicht mehr funktionieren würde.

Eustress fängt an, in Disstress umzukippen, wenn er zu lange andauert und sobald man das Gefühl hat, dass man der Herausforderung nicht mehr gewachsen ist. Die Folge: Man versucht, sich durchzubeißen, was zu noch mehr Stress führt. Die Konzentration lässt nach und die Leistungsfähigkeit sinkt. Irgendwann kann es dann zum Zusammenbruch, Burnout oder anderen Erkrankungen kommen.

Auslöser von Stress

Die Liste möglicher Stressfaktoren ist lang. Was letztlich als besonders belastend empfunden wird, ist eine individuelle Frage. Dennoch sind folgende Faktoren typische Stressauslöser:  Zeitnot, Hektik, fehlende regelmäßige Entspannung, Über- und auch Unterforderung (!) im Job, Angst um den Arbeitsplatz, Mobbing, finanzielle Sorgen, mangelnde Anerkennung am Arbeitsplatz oder in der Partnerschaft sowie Krankheit oder Tod von nahestehenden Personen.

Auswirkungen von chronischem Stress

  • Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung
  • Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Muskelverspannungen
  • Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Antriebslosigkeit
  • Depressionen, Angstzustände
  • Schlafstörungen, chronische Müdigkeit
  • Herz-/ Kreislaufprobleme; ständig erhöhter Blutdruck, erhöhter Herzschlag
  • Gewichtsabnahme oder –zunahme
  • erhöhte Unfallgefahr z.B. in Haushalt, Arbeit, Straßenverkehr
  • geschwächtes Immunsystem durch ständige Cortisolausschüttung: Cortisol in hohen Mengen hat eine negative Wirkung auf das Immunsystem

Die gute Nachricht: Mit Stress gesünder umzugehen, kann man lernen. Es gibt natürlich auch Profis, die einen dabei unterstützen können. Das können zum Beispiel Personal Trainer mit dem Schwerpunkt Stressmanagement, Mental Balance, Body und Mind als auch Meditation sein.

Was kann ich gegen Stress tun?

  • herausfinden, was einen mehr oder weniger stresst, privat u. beruflich
  • Prioritäten setzen
  • öfter „Nein“ sagen lernen
  • akzeptieren, dass ein gewisses Maß an Stress normal ist und Antrieb sein kann
  • nicht zu viel vornehmen, Stress ist oft hausgemacht
  • Probleme nicht überbewerten
  • Terminpläne machen: wichtig: auch private Termine eintragen
  • Puffer einbauen für ein gesundes Zeitmanagement (Stichworte: ABCD-Analyse, ALPEN-Methode)
  • regelmäßige Auszeiten: am Wochenende, z. B. das Handy ausschalten, sich mindestens 30 Minuten täglich Ruhe gönnen und sich genügend Zeit für sich selbst nehmen
  • Stress in Aktivität, z.B. Sport, umwandeln und damit abbauen
  • Entspannungsübungen, Autogenes Training, Meditation, Yoga und Ähnliches
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Über die Autorin

Diana Hochgräfe
Als zertifizierte Fitness-Managerin und lizenzierte Personal Trainerin ist Diana Hochgräfe seit über 18 Jahren im Fitness- und Gesundheitsbereich tätig. Zu ihrem umfangreichen Programm zählen Ausdauer- und Kraftsportarten ebenso wie Entspannung und Rehabilitation. Spaß am Sport und ein gesundes Körperbewusstsein stehen bei ihrem Training im Mittelpunkt. Durch ihr zusätzliches Wissen als Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin erfahren ihre Kunden eine ganzheitliche Betreuung.

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Diana Hochgräfe

Als zertifizierte Fitness-Managerin und lizenzierte Personal Trainerin ist Diana Hochgräfe seit über 18 Jahren im Fitness- und Gesundheitsbereich tätig. Zu ihrem umfangreichen Programm zählen Ausdauer- und Kraftsportarten ebenso wie Entspannung und Rehabilitation. Spaß am Sport und ein gesundes Körperbewusstsein stehen bei ihrem Training im Mittelpunkt. Durch ihr zusätzliches Wissen als Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin erfahren ihre Kunden eine ganzheitliche Betreuung....

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