Sport und Dialyse Dürfen Dialysepatienten trainieren?

Sport und Dialyse Dürfen Dialysepatienten trainieren?

Eines vorweg: Ja, sie sollten sogar! Auch Dialysepatienten können stark von Bewegung und Sport profitieren! Welcher Sport geeignet ist und weshalb Bewegung so wichtig ist...

30.11.2016Beate Grigoleit, Esslingen

Passt das wirklich zusammen? Eine Dialysebehandlung ist schließlich kein Spaziergang – ob eine zusätzliche „Belastung“ durch Sport da wirklich gut sein kann? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die aufgrund ihrer Niereninsuffizienz regelmäßig eine Dialysebehandlung benötigen oder sogar eine Nierentransplantation hinter sich haben. Doch es ist tatsächlich so: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sowohl Patienten vor Beginn einer Dialysebehandlung, als auch dialysepflichtige oder nierentransplantierte Patienten einen erheblichen Gewinn durch Sport und Bewegung erzielen.

Wenn die Nieren nicht mehr wollen

Sobald unsere Nieren zu weniger als 50 Prozent arbeiten, nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit kontinuierlich ab. Stoffwechselabbauprodukte, die nicht mehr durch gut funktionierende Nieren ausgeschieden werden, bleiben vermehrt im Körper und "vergiften" ihn. Die Niereninsuffizienz kann sich soweit entwickeln, dass eine regelmäßige Dialysebehandlung und/oder Nierentransplantation notwendig wird. Doch dies ist kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken und nur darauf zu warten, dass man sicher wieder besser fühlt und fitter wird.

Nichts ohne den Dok zu fragen!

In Absprache mit dem behandelnden Arzt kann der Patient eigenverantwortlich und aktiv die Therapie unterstützen und somit sein Wohlbefinden steigern. Durch Sport und Bewegung können sich Ausdauer und Muskelkraft steigern, Koordination und Flexibilität verbessern. Störungen im Knochenhaushalt, Herzkreislauferkrankungen und psychische Probleme können positiv beeinflusst werden. Last, but not least: Es tut bereits gut zu spüren, dass man selbst aktiv seine Gesundheit und Fitness deutlich verbessern kann.

Individuelles, gezieltes und dem aktuellen Zustand angepasstes Training ist am dialysefreien Tag, unter Anleitung, sehr gut durchführbar. Ein moderates Bewegungsprogramm kann auch während der Dialyse, nach Rücksprache mit dem behandelnden Dialysezentrum, stattfinden und gleichzeitig für eine kurzweilige Dialyse sorgen.

Welcher Sport ist geeignet?

Klar, Rugbytraining sollte es für Dialysepatienten nicht gerade sein. Moderate Formen von Bewegung und Sport sind das Richtige, wenn eine Dialyse zum eigenen Leben gehört. Einige Beispiele:

  • Walking, Nordic Walking in der Natur
  • Kräftigungstraining vorwiegend der Bein- und Rückenmuskulatur
  • Lockerungsübungen für Nacken- und Schulterbereich
  • Fußgymnastik – Vorbeugen von Durchblutungs- und Nervenstörungen
  • Qi Gong oder Yoga für seelische Stabilität, körperliche Flexibilität und starke Muskeln
  • Entspannungstraining/mentales Training als begleitende Unterstützung
  • Rehabilitationstraining
  • Herz-Kreislauftraining

Mit einem Personal Trainer gehen Sie auf Nummer sicher, das Richtige im richtigen Maß zu tun. In der Regel liegen die Preise für einen Personal-Fitness-Trainer zwischen 80 € und 150 € pro Stunde. Dies hängt wesentlich von der Erfahrung und der Ausbildung des Fitness-Trainers ab.

Welcher Vorteile, welcher Nutzen?

Sport ist quasi eine Pille für nahezu alles. Wissenschaftler und Ärzte wissen mittlerweile sehr genau, welche konkreten Vorteile regelmäßige Bewegung und Sport haben. Und diese Vorteile reichen von Stressabbau bis zur Vermeidung von Herz-Kreislaufstörungen. Sport....

  • fördert die Sauerstoffaufnahme
  • hält die Gefäße flexibel
  • senkt den Blutdruck
  • steigert den Abbau von Stoffwechselabbauprodukten (Harnstoff, Phosphat)
  • fördert die muskuäre Aufnahme von Aminosäuren
  • baut Muskeln auf
  • baut Stress ab
  • beeinflusst die Schlafqualität positiv
  • fördert die Lebensqualität und das Wohlbefinden

Grundsätzlich ist doch das Ziel für Dialysepatienten, im Einklang mit der Dialyse auch weiterhin gut zu leben, den Arbeitsalltag zu meistern und die Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit zu bewahren. Dabei kann Sport eine wichtige Rolle spielen.

Ein Tipp noch...

Machen Sie jeden Tag, auch bei Wind und Wetter, einen Ihrem Leistungsvermögen angepassten Spaziergang von mindestens 20 Minuten. Nehmen Sie dabei bewusst Ihren Körper wahr, atmen Sie das Lebenselixier Sauerstoff tief ein und bleiben Sie neugierig auf Ihrem Spazierweg. Seien Sie dankbar dafür, dass die moderne Medizin Ihr Leben unterstützt. Und bleiben Sie in Bewegung!

Quelle: Priv. Doz. Dr. Anton E. Daul, Essen; Deutsche Gesellschaft Rehabilitationssport für chronisch Nierenkranke e.V.

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Über die Autorin

Beate Grigoleit
Mit Leidenschaft begleitet Beate seit über 15 Jahren, vorwiegend Frauen auf ihrem Erfolgsweg - zu mehr Bewegung, Genuss und Gelassenheit und das ohne dabei den Alltag auf den Kopf zu stellen! Beate Grigoleit arbeitete als Krankenschwester, mit chronisch kranken Dialysepatienten zusammen. Auf der einen Seite sah sie Menschen, die ihre Verantwortung für sich abgaben, auf der anderen Seite bewunderte sie chronisch Kranke, die ihr Leben in die Hand nehmen. Einfühlsam, motivierend und begeisternd können sich ihre Klientinnen auf sie verlassen.

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Mit Leidenschaft begleitet Beate seit über 15 Jahren, vorwiegend Frauen auf ihrem Erfolgsweg - zu mehr Bewegung, Genuss und Gelassenheit und das ohne dabei den Alltag auf den Kopf zu stellen! Beate Grigoleit arbeitete als Krankenschwester, mit chronisch kranken Dialysepatienten zusammen. Auf der einen Seite sah sie Menschen, die ihre Verantwortung für sich abgaben, auf der anderen Seite bewunderte sie chronisch Kranke, die ihr Leben in die Hand nehmen. Einfühlsam, motivierend und begeisternd können sich ihre Klientinnen auf sie verlassen....

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